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Faszinierendes Interview mit Patrick Kluivert

Faszinierendes Interview mit Patrick Kluivert

Eine spannede Unterhaltung mit Fußballlegende Patrick Kluivert, bei der er in einem Interview mit dem renommierten Journalisten Guillem Balagué seine Erkenntnisse und Erfahrungen teilt. Kluivert, bekannt für seine glanzvolle Karriere bei Ajax und Barcelona sowie als bester Torschütze der EURO 2000, bietet eine einzigartige Perspektive als Spieler, Trainer und Direktor in der Fußballwelt. Von der Diskussion über die Auswirkungen der Weltmeisterschaft bis hin zum Lob für das Genie von Lionel Messi und Pep Guardiola bietet Kluivert fesselnde Einblicke in den aktuellen Zustand des Spiels und zieht Bilanz der Saison 2022/23 des europäischen Fußballs. Schauen Sie sich das Interview an, um in den Geist einer wahren Fußballikone einzutauchen und ein tieferes Verständnis für das schöne Fußballspiel von einem seiner größten Spieler zu gewinnen.

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Guillem Balagué:

Hallo und herzlich willkommen, alle zusammen. Ich weiß zwar nicht, wo genau Sie jetzt sind, was Sie aber gleich hören werden, ist ein faszinierendes Gespräch mit jemandem, den ich die Freude habe bereits seit langer Zeit zu kennen. Es ist ein Mann des Fußballs und noch vieles mehr. Ein Mann, der mit Ajax und Barcelona Titel gewonnen hat, ein Stammspieler in der niederländischen Nationalmannschaft war und sowohl an Weltmeisterschaften als auch den Europameisterschaften teilgenommen hat. Er war sogar der beste Torschütze der EURO 2000. Und im Grunde genommen jemand, den viele von uns als eine Fußballlegende bezeichnen würden. Selbstverständlich ist er auch Botschafter des sozialen Netzwerks für Tipster, der Plattform Johnnybet. Sehr geehrte Damen und Herren, Patrick Kluivert!

Patrick Kluivert:

Hallo! Schön Sie wieder zu sehen. Wie geht‘s? Wir haben eine lange Zeit über nicht mehr miteinander gesprochen. Wir wissen, dass es eine lange Zeit ist, aber in einer Sache muss ich Sie korrigieren. Ich habe nämlich auch eine Meisterschaft mit PSV gewonnen. Der Rest ist korrekt.

Guillem Balagué:

Hallo und willkommen zu diesem Gespräch. Wie Sie bereits angesprochen haben, haben Sie selbstverständlich Erfahrungen mit verschiedenen Rollen im Spiel. Und bevor wir zu den Highlights dieser Kampagne kommen, lassen Sie uns kurz darauf eingehen. Sie haben im Fußball alles gemacht und alles bedeutet hier wörtlich alles - sie waren Spieler, Trainer und sogar Direktor. Was hat Ihnen eigentlich die meiste Freude bereitet?

Patrick Kluivert:

Nun, natürlich das Spielen selbst. In den Anfängen bei Ajax, wo ich meine Karriere gestartet habe und während meiner gesamten Laufbahn in sieben weiteren Vereinen. Aber ja, das Beste, wenn Sie fragen, ist natürlich das Fußballspielen. Wie Sie wissen, war ich auch als technischer Direktor von Paris Saint-Germain und Leiter der Jugendakademie von Barcelona tätig. Mehrmals hatte ich auch noch die Möglichkeit, Nationalmannschaften zu trainieren. Also ja, wie Sie bereits gesagt haben, habe ich Fußball verschiedenste Rollen gespielt. Ich muss zugeben, es ist gut, solche Erfahrungen im Rücken zu haben.

Guillem Balagué:

Und deshalb ist es großartig, mit Ihnen über die Geschehnisse dieser Saison sprechen zu können. Sie sind in der Lage, sie uns aus der Sicht eines Fußballspielers, eines Direktors und natürlich aus der Sicht eines Fußballfans zu schildern. Und wenn man sich den - wie soll ich‘s sagen - langen Terminkalender der Fußballereignisse näher betrachtet sieht man, dass in der Mitte eine Weltmeisterschaft stattfand. Was würden Sie daraus mitnehmen? Welche Eindrücke haben Sie daraus?

Patrick Kluivert:

Nun, zunächst einmal denke ich, dass die Weltmeisterschaft, die mitten in der Saison stattfand, am relevantesten war. Sie störte natürlich viele andere Wettbewerbe. Ich denke, es war eine fantastische Weltmeisterschaft, man konnte sich bei diesem Event drei oder vier Spiele an einem Tag ansehen. So etwas kommt wirklich nicht oft vor. Ich war dort und konnte fantastische Erfahrungen in Katar sammeln. Das hat sich aber auf andere Wettbewerbe ausgewirkt, und in vielen Ländern war die Reaktion darauf gar nicht so positiv war. Aber so ist es nun einmal. Es hat eine Weltmeisterschaft stattgefunden und diese war, meiner Meinung nach, einfach fantastisch! Der Vereinsfußball musste deswegen aber eine wichtige Pause einlegen. Und nach der Weltmeisterschaft gab es eine Pause. Um in den Wettbewerb einzusteigen, war für einige natürlich gut, für andere wieder schlecht, wie Sie wissen.

Guillem Balagué:

Nun, bevor wir uns vom Thema der Weltmeisterschaft verabschieden, sagen Sie uns, das Finale der Weltmeisterschaft war... Ich werde es versuchen... es ist sehr bedeutende Sache, die ich hier gleich sagen werde...das beste Spiel aller Zeiten? Würden Sie das auch so sagen?

Patrick Kluivert:

Sie meinen das Finale?

Guillem Balagué:

Ja!

Patrick Kluivert:

Nun, das Finale war wirklich beeindruckend. Es war eines der besten Spiele dieser Saison, die ich gesehen habe, nicht nur für die Spieler der beiden Mannschaften, ich meine hier auch das Ergebnis und der Verlauf des ganzen Spiels.

Guillem Balagué:

Waren Sie dabei? Im Finale?

Patrick Kluivert:

Ja, ich war dort.

Guillem Balagué:

Sie haben im Fußball schon alles gesehen und vieles gefeiert. Sie haben auch wegen vieler Dinge Tränen vergossen. Wenn Sie ein Fan sind und beobachten, was wir in diesem Stadion erlebt haben, wie haben Sie sich gefühlt? Waren Sie genauso emotional wie alle anderen? Haben Sie voll Freude getobt oder haben Sie in aller Ruhe analysiert, was da eigentlich vor sich ging?

Patrick Kluivert:

Nun, eigentlich beides. Wenn man sich das Spiel ansah, dort fand ein fantastisches Turnier statt, das Finale war aber unglaublich. Ich meine, Mbappé schoß drei Tore, und das im Finale! Messi macht die Dinge, die seine Karriere in der argentinischen Nationalmannschaft abrunden, er hat die Copa América gewonnen, er hat die Weltmeisterschaft gewonnen. Ich meine, der Kreis hat sich für Messi geschlossen und die Art und Weise, wie die Anzeigetafel mit den Ergebnissen an und aus ging, an und aus. Ich meine, alles wurde auf einen unglaublichen Höhepunkt gebracht. Ich glaube, die Fans beider Länder sind einfach ausgeflippt. Ja, ich glaube, das war das Spiel des Jahres, ganz sicher.

Guillem Balagué:

Und was sagen Sie zu der Debatte, dass diese Weltmeisterschaft bestätigt, dass Messi der beste Spieler der Welt ist?

Patrick Kluivert:

Ja! Das denke ich auch. Natürlich seit der Zeit, in der ich gespielt habe. Aber natürlich gibt es auch Maradona, Pele, Cruijff, man kann sie alle nennen. Aber wenn man sieht, und bei allem Respekt vor all den anderen großen Legenden, was Messi geleistet und erreicht hat - sieben Goldene Bälle, ich weiß nicht, wie viele Champions-League-Trophäen, den World Cup, Copa América. Er hat alle diese Pokale gewonnen,vom denen ein Fußballspieler nur träumen kann, und dazu individuelle Preise, siebenmal und dazu auch verschiedene andere Preise. Ich halte Messi für einen der größten, wenn nicht den größten Spieler aller Zeiten.

Guillem Balagué:

Was für ein Vergnügen für Sie und mich, Teil seiner Generation zu sein und so viele Spiele miterleben zu dürfen. Es gibt noch jemanden, der, glaube ich, von der Bank aus neue Maßstäbe setzt. Das ist Pep Guardiola und Manchester City steht kurz davor, ebenfalls etwas Historisches zu schaffen. Was halten Sie von Manchester City und von der Rolle, die Pep Guardiola in dieser Saison gespielt hat?

Patrick Kluivert:

Nun, ich denke, dass sie nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der vorherigen Saison von Relevanz war. Selbstverständlich weiß jeder, dass das, was mit Arsenal passiert ist, katastrophal war. Arsenal war die ganze Zeit mit vielen Punkten Unterschied Erster und zum Schluss verschenkte es die Meisterschaft an Manchester City, unglaublich. Jeder weiß, dass Pep ein fantastischer Trainer ist. Er hat auch die Fähigkeit, sein Team zu stärken. Er hat das Geld, um Spieler zu kaufen. Er hat eine Vision, welche Spieler er in seinem Team haben will, damit sein Team wirklich stark spielt. Pep hat das nicht nur mit Barcelona, sondern auch lange Zeit über mit Bayern München und jetzt auch mit Manchester City gemacht. Ohh... 'Chapeau'. Man muss Pep Anerkennung dafür geben, dass er das Potenzial aller Spieler, die er in seinem Team hat, maximal ausschöpfen kann. Ich meine, wenn er einen Spieler auswechselt, ist der Spieler, der eingewechselt wird, auf dem gleichen Niveau wie derjenige, der spielt, und das ist, denke ich, eine Fähigkeit, die es einem Trainer erlaubt, die Mannschaft zusammenzuhalten. Und Sie wissen ja, wie man sagt, dass man nicht nur mit der ersten Mannschaft Preise gewinnt, sondern es vielmehr auch au wirklich gute Reservespielern ankommt. Man braucht 23 Spieler auf diesem Level. Vor allem in England, wo man an 38 Ligaspiele, am FA-Cup und vielen Spielen teilnimmt. Und wenn man dann auch noch in der Champions League mitspielt, kommen noch weitere Spiele dazu. So muss man also locker 60 offizielle Spiele für dein Team spielen. Und um das zu schaffen, brauch man eine volle, starke Mannschaft. Und Pep hat das alles.

Guillem Balagué:

Würden Sie Pep Guardiola gerne als Trainer haben? Hätte das Ihnen Spaß gemacht?

Patrick Kluivert:

Ja, natürlich. Aber ich weiß es, weil ich zusammen mit ihm gespielt habe. Ich habe bereits gewusst, dass in ihm ein Traine steckt, und wenn ich ein Spieler wäre, würde ich natürlich gerne unter Pep Guardiola spielen.

Guillem Balagué:

Und Sie haben angesprochen, was ihn auszeichnet und besonders macht. Die Tatsache, dass er es tatsächlich schafft, alle Spieler in das Spiel einzubeziehen und jeder glaubt, dass er ein Recht darauf hat, in der ersten Mannschaft zu sein. Offensichtlich hat er eine Menge Qualität in seiner Mannschaft. Aber was würden Sie sonst noch sagen, was ihn aus dieser Sicht anders und einzigartig macht?

Patrick Kluivert:

Nun, natürlich, er hat selbst auf diesem Niveau gespielt. Er hat das Spiel mitgespielt. Wie Sie es selbst gesagt haben – er weiß, was in den Köpfen der Spieler vor sich geht. Ihm stehen 23 Spitzenspieler zur Verfügung. Er weiß auch, wie man sie alle am Leben hält,um alle im Team zufrieden zu stellen. Und das ist es, was ein Trainer, der auf diesem Niveau gespielt hat, hat. Außerdem glaube ich, dass sich die Spieler bewusst sind,dass er zu seiner Zeit, als er auch wie ein Orchester, vielseitig gespielt hat, schon Kapitän war und er deswegen sehr gut vermitteln kann, was er von den Spielern erwartet. Und wenn jeder während einer sehr langen Saison 100% von sich gibt, dann ist Erfolg garantiert. Und er versteht das, und auch die Spieler verstehen das untereinander. Ich denke, dass diese Bindung einer einheitlichen, geschlossenen Mannschaft, die Pep über Jahre hinweg geschaffen hat, ihn zu etwas Besonderem macht.

Guillem Balagué:

Es ist vielleicht noch etwas früh, diese Frage zu stellen, wir müssen nämlich abwarten, was die Konkurrenten in Bezug auf die Spieler tun werden, die kommen werden. Glauben Sie, dass irgendjemand das Niveau von Manchester City erreichen kann, oder glauben Sie, dass Arsenal in der Premier League wieder eine Herausforderung sein kann? Kann Manchester United näher in den Vordergrund rücken? Gibt es jemanden, der Manchester City herausfordern kann, wie Ihr ehemaliger Verein Newcastle? Oder ist es unwirklich und nicht zu stoppen?

Patrick Kluivert:

Nun ja... Manchester hat die Mannschaft, hat die Philosophie. Das Problem ist, dass andere Mannschaften kommen und ebenfalls an die Tür klopfen, wie wir gerade gesagt haben, dass Arsenal sehr nah dran war, die Meisterschaft in England zu gewinnen. Und ich denke, dass sie auch nächstes Jahr wieder mit dabei sein werden. Natürlich hat Newcastle fantastische Arbeit geleistet, wenn ich ehrlich sein darf, weil dieses Team eine Struktur hat. Wenn man sich die Mannschaft anschaut, gibt es keinen einzigen Star, der ausfällt. Nein, sie sind ein wahres Team, und darauf freue ich mich wirklich sehr. Sie sind echt ein kraftvolles, leistungsstarkes Team. Und ich denke, dass Arsenal... Ich hoffe, dass Chelsea auch nächstes Jahr kommt, denn es war natürlich ein katastrophales Jahr für Chelsea. Aber normalerweise müssen Chelsea, Arsenal, Newcastle, Liverpool... etwas tun. Wenn nicht, werden wir in Manchester weitermachen und weiter die Preise gewinnen. Und ich denke, dass es bei all den großen Mannschaften, die nächstes Jahr in der Premier League spielen werden, sicher noch ein paar andere Teams geben wird, die Manchester City das Leben schwer machen werden. Auch Manchester United muss besser werden, und ich denke, das werden sie auch tun. Ich denke, dass es im nächsten Jahr sehr interessant sein wird, zu sehen, wie die anderen Teams mit der Stärke von Manchester City zurechtzukommen versuchen werden.

Guillem Balagué:

Sind Sie von der Arbeit Ihres Landsmannes Erik ten Hag bei Manchester United und davon, wie die Mannschaft wieder zu einem soliden Team geworden ist, beeindruckt?

Patrick Kluivert:

Oh ja, ich bin sehr beeindruckt. Natürlich kennt jeder die Schwierigkeiten, die er am Anfang hatte, aber er hat seine Arbeitsweise im Club durchgesetzt. Und jetzt haben alle Spieler wieder das Gefühl, ein geschlossenes Team zu sein, und ich hoffe für ihn, dass er auch im nächsten Jahr gut abschneiden wird.

Guillem Balagué:

Wechseln wir nun nach Spanien, wo Ihr geliebtes Barcelona unter der Leitung von Xavier Hernández, den Sie natürlich sehr, sehr gut kennen, die Meisterschaft gewonnen hat. Beginnen wir doch mit Xavi. Sie haben über Pep gesprochen und gesagt, dass Sie wussten, dass er ein Trainer sein würde. Gilt das auch für Xavi? Sie dachten: Ja, er wird es als Trainer schaffen.

Patrick Kluivert:

Nun... ich bin genau zwischen den beiden, denn Pep ist ein bisschen älter als ich, und Xavi ist ein bisschen jünger, aber wir haben in derselben Mannschaft gespielt. Und, wissen Sie, Xavi hat Pep gewissermaßen ersetzt, natürlich auf der gleichen Position. Und ich habe damals bereits gesehen, dass Xavi einen strategischen Verstand hat. Und obwohl er jünger war, dachte er schon damals wie ein Manager. Ich denke, dass er seine Qualität gezeigt hat, und obwohl er nicht die maximale Anzahl von Spielern hatte, die er in der Mannschaft von Barcelona haben wollte, hat er gute Arbeit geleistet. In der Champions League war es zwar nicht die beste Zeit, aber in der spanischen Liga und mit dem Gewinn des Pokals und der Meisterschaft da hat er seine Sache echt gut gemacht. Großartige Arbeit.

Guillem Balagué:

Ich war überrascht, wie stark die Verteidigung war, die beste in Europa, und vielleicht noch meilenweit entfernt von dem Angriff in Barcelona, den wir uns in der Vergangenheit ansehen konnten. Genug, um die Liga zu gewinnen, aber sind Sie überrascht, wie das zustande gekommen ist?

Patrick Kluivert:

Natürlich war der Weggang von Piqué mitten in der Saison ein schwerer Schlag, denn jeder kennt die Qualitäten von Gerard für die Mannschaft. Und dasselbe denke ich in Bezug auf Christensen und Araújo. In der Mitte haben sie einen sehr guten Block, auch mit Koundé und Alonso in der Mannschaft. Das Gleichgewicht in der Verteidigung, Links- und Rechtsfüßer mit Balde jetzt mit dem linken Fuß, in letzter Zeit spielte auch auf der rechten Seite. Sie haben eine solide Mannschaft mit jungen und schnellen, starken Spielern. Ich denke, dass sie ein sehr gutes Gleichgewicht haben und wenn man sich die Verteidigung und dann das Mittelfeld und die Offensive anschaut... Ich denke, dass die Mannschaft von Barcelona ziemlich gut ausbalanciert ist und das ist die Aufgabe des Trainers. Das ist der Trainer, der das getan hat, was er tun musste und was auch die Mannschaft brauchte. Und dann, dann gewinnt man eine Meisterschaft.

Guillem Balagué:

Ich muss zwischen den Zeilen lesen. Sie haben offensichtlich über das Mittelfeld und die Verteidigung gesprochen und damit genau das angedeutet, was Xavi meint, nämlich dass sie mehr Qualität in der Spitze brauchen. Sie haben immer noch viele sehr gute Spieler,aber er ist besessen davon, Gündoğan oder Bernardo Silva zu sich zu holen, weil er der Meinung ist, dass der Mannschaft ohne Pedri der letzte Stich fehlt. Ich weiß nicht, ob Sie mit mir darin übereinstimmen, was er für die nächste Saison verbessern muss.

Patrick Kluivert:

Pedri ist natürlich ein fantastischer Spieler. Aber Sie haben jetzt diese jungen Spieler, Frenkie de Jong, Gavi. Aber wenn man sie auswechseln muss, ist das bei allem Respekt etwas anderes, als wenn man bei Manchester City auswechselt. Ja, ich verstehe, dass er vielleicht mehr Qualität im Mittelfeld haben möchte. Jetzt ist Busquets nicht mehr da. Das war ein schwerer, schwerer Schlag. Ich denke, dass Barcelona es schaffen wird, einen guten Mittelfeldspieler unter Vertrag zu nehmen, der im Feld spielen oder auf der Reservebank sitzen wird, und so vier oder fünf Mittelfeldspieler für drei Positionen besitzen wird.

Guillem Balagué:

Vorne haben sie Lewandowski, der vor allem in der ersten Saisonhälfte außergewöhnlich gespielt hat. Er hat sich wirklich gut angepasst, aber im zweiten Teil der Saisno war es etwas schwieriger für ihn. Glauben Sie, dass er eine Nummer neun ist, die Barcelona braucht, und was kann er tun, um seine Leistungen noch weiter zu verbessern?

Patrick Kluivert:

Ich glaube, dass Lewandowski ein fantastischer Spieler ist. Es ist nicht immer einfach als neuer Spieler in einer Mannschaft jede Menge Tore zu schießen und an vielen Toren beteiligt zu sein. Ich denke, dass die Art und Weise, wie Robert sich angepasst hat, außergewöhnlich ist. Er hat eine Menge Tore geschossen. Ich denke, er ist einer der besten Torjäger der Liga aber es kommt auch darauf an, wie man die Bälle zugespielt bekommt. Und Sie wissen ja, er ist ein Stürmer, er kann nicht alles alleine machen. Wie er in das Team aufgenommen wurde, wie er, wie gesagt, viele wichtige Tore geschossen hat und in der aktuellen Mannschaft von Barcelona einen fantastischen Job macht.

Guillem Balagué:

Ich glaube, dass Sie mit Barcelona mehr als 25 Tore schießen würden. Sie haben es nämlich geschafft, mit anderen Spielern eine Verbindung aufzubauen, Sie sind beweglich und haben eine sehr intelligente Spielweise, woraus andere Spieler Nutzen ziehen könnten. Glauben Sie, dass Sie das mit Barcelona leisten würden?

Patrick Kluivert:

Nun, wenn man sich das Team anschaut, müsste ich wahrscheinlich zwischen 20 und 25 Jahre alt sein (lacht).

Guillem Balagué:

Ja, kein Zweifel. (lacht).

Patrick Kluivert:

Nein, kein Zweifel. (lacht).

Guillem Balagué:

Der Rivale in der La Liga - Atlético Madrid hat sehr, sehr früh aufgegeben, aber sie haben aber eine sehr starke Mannschaft und sie haben in der zweiten Saisonhälfte sehr gut gespielt, möglicherweise konnten sie sogar gewinnen. Ich weiß aber nicht, ob sie in dieser Form und mit diesem offensiveren Stil weitermachen werden. Glauben Sie, dass sie in der nächsten Saison um den Titel kämpfen werden oder ihn gar gewinnen könnten?

Patrick Kluivert:

Nun, wie Sie bereits erwähnten, sie sind bereits allumfassend dabei es zu machen. Und andere ihrer Rivalen wie Barcelona, Madrid, Atlético, Bilbao die wirklich gute Teams sind machen es auch. Natürlich können sie auch gewinnen, sie haben eine sehr gute Mannschaft, eine solide Mannschaft. Und die Spieler sind seit langer Zeit aufeinander eingestellt, sie kennen sich eine lange Zeit. Und ja, sie sind Jahr für Jahr Konkurrenten um den Sieg in der Liga. Ich denke, dass bei Real Madrid nächstes Jahr einige Spieler noch besser sein werden und so wird es bei Barcelona vielleicht auch der Fall sein. Es wird also immer ein schöner Wettkampf zwischen diesen drei Teams, die immer um die Meisterschaft kämpfen, sein.

Guillem Balagué:

Real Madrid - sie haben beabsichtigt, alles zu gewinnen, und als es ihnen nicht gelang, kamen Änderungen ins Gespräch. Und das ist gerade das, was sie tun - sie machen eine Erneuerung, bei dem junge Spieler in den Vordergrund kommen. Das ist auch der Fall mit Valverde, Tchouaméni, Rodrygo, Vinícius, Camavinga und Jude Bellingham. Für Real Madrid ist die Erneuerung praktisch abgeschlossen. Glauben Sie, dass dieses Team in der Lage ist mit diesen jungen Spielern alles zu gewinnen und die Generation Kroos und Modrić nach und nach in den Hintergrund zu rücken?

Patrick Kluivert:

Nun, die Kroos- und Modrić-Generation... Die Generation ist immer noch da, wenn man sich anschaut, wie die beiden gespielt haben. In dieser Saison haben sie nicht zu viel gespielt. Aber wenn sie spielen, dann sieht man die Qualität und den Stil, den sie in diese Mannschaft einbringen. Ich denke also, dass sie weiterhin Teil der Mannschaft bleiben. Wenn Jude Bellingham zu Real Madrid kommt, wird er selbstverständlich seinen Platz beanspruchen und seine Sache machen. Und sie werden Platz schaffen müssen, denn da wartet nämlich die neue Generation von Spielern, all die Namen, die Sie genannt haben - Tchouaméni, Camavinga, Vinícius, Rodrygo. Das ist eine fantastische Mannschaft mit hochwertigen Spielern. Sie sind noch jung, also müssen sie darauf vorbereitet sein, vier, fünf, sechs Jahre miteinander zu spielen. Real Madrid ist Real Madrid. Als ein Fan von Barcelona muss ich zugeben, dass sie eine wirklich tolle Mannschaft haben.

Guillem Balagué:

Wir haben Jude Bellingham angesprochen. Ich denke, es ist aufregend sich vorzustellen, was er für die La Liga tun könnte, da er eine andere Art von Mittelfeldspiel ins Spiel bringt, er war der da der beste Spieler in der Bundesliga. Er hat die Wahl dazu gewonnen. Er hat alles, um bei Real Madrid erfolgreich zu sein, nicht wahr?

Patrick Kluivert:

Wissen Sie, das ist so, dass wenn Sie gute Spieler um sich herum haben, der Spielstil noch besser werden kann. Und was er bei Borussia Dortmund zeigen wollte, war fantastisch. Und aus meiner Sicht, wenn man Dortmund mit Real Madrid vergleicht, hat Real Madrid bei allem Respekt deutlich bessere Spieler im Team als Borussia Dortmund. Ich denke, er wird perfekt zu Madrid passen.

Guillem Balagué:

Gehen wir nun nach Italien, sprechen wir über eine der romantischen Geschichten der Saison - den Sieg von Napoli. Ich weiß nicht, ob Sie schon zwei Monate vor Ende der Saison in Napoli waren. Sie haben schon gefeiert. Die ganze Stadt war blau-weiß, weil sie natürlich unbedingt den 'Scudetto' erreichen wollten. Ich weiß natürlich, dass Napoli viele Jahre lang ein Rivale von Ihnen war. Wie haben Sie den Sieg und die Art und Weise, wie sie ihn errungen haben, empfunden?

Patrick Kluivert:

Nun, ich denke, die Art und Weise, wie sie es nach einer langen Zeit ohne Meisterschaft geschafft haben, zu gewinnen, war außergewöhnlich. Für sie war es so, als würden sie sogar die Champions League gewinnen. Und die Art und Weise, wie sie das gemacht haben, insbesondere mit Spielern wie Osimhen und Kvaratskhelia. Wenn man sich die Statistiken anschaut, was sie für das Team geleistet haben, dann stammen 70 oder 80% der Tore und Torvorlagen von diesen beiden Spielern. Sie waren erstaunlich. Ich denke, es ist ein bisschen wie in Newcastle. Die Mannschaft war so gut und kompakt, sie hat um jeden Zentimeter auf dem Spielfeld gekämpft. Wichtige Spiele gegen große Vereine zu gewinnen, gibt ihnen die Kraft und den Eifer, an den Gewinn der Meisterschaft zu denken. Und was sie taten, war erstaunlich. Ich glaube, ganz Napoli und die Fans waren echt begeistert. Wenn man sich anschaut, wie sie die Meisterschaft gefeiert haben, das war unglaublich, und sie haben den Sieg verdient, sie haben die Meisterschaft verdient gewonnen.

Guillem Balagué:

Ich frage mich was Sie als Fußballer von Luciano Spallettis Worten halten: „Ich muss gehen, ich muss mich ausruhen. Ich muss für ein Jahr aufhören und mache dann einfach gar nichts“, denn er hat nicht nur die Möglichkeit, ein weiteres Jahr zu feiern und wieder um den Titel zu kämpfen, sondern auch in die Champions League einzuziehen. Er tritt wegen der mentalen und physischen Anforderungen zurück, die es mit sich bringt, ganz oben zu stehen, verstehen Sie das?

Patrick Kluivert:

Er kennt seinen Körper sehr gut und ich glaube, dass er auf seinen Körper hört. Es war ein sehr, sehr schwieriges Jahr, obwohl er die Meisterschaft gewonnen hat. Vielleicht hat er sein Herz zu sehr beansprucht. Wir haben nur ein einziges Herz. Und natürlich will man als Trainer nach dem Gewinn der Meisterschaft auch in der Champions League spielen. Das ist sicher. Ich denke, dass er diese Entscheidung nicht umsonst trifft. Er kennt seinen Körper, und wahrscheinlich hat er in diesem Jahr so hart gearbeitet, um das zu erreichen, was er erreichen wollte, dass er weiß, dass er im nächsten Jahr vielleicht nicht in der Lage sein wird, dieselbe Leistung wie in diesem Jahr zu erzielen. Es ist ein bisschen seltsam, wenn man sich diesen Punkt ansieht. Aber wie ich schon sagte, er weiß, was sein Körper verlangt und muss auf ihn hören.

Guillem Balagué:

Es muss unheimlich schwer sein, sich davon zu lösen. Das alles hinter sich zu lassen braucht einen harten Willen, aber da muss schon etwas sein, das ihm zeigt, dass er aufhören muss, und das ist eine mutige Entscheidung.

Patrick Kluivert:

Ich glaube, dass niemand an seiner Stelle die gleiche Entscheidung hätte treffen können.

Guillem Balagué:

Italien hat drei Mannschaften in der Endrunde. Roma verlor die Europa League, Fiorentina in der Conference und natürlich Inter im Finale der Champions League. Ich habe darüber mit meinen Freunden von der italienischen Presse diskutiert. Sie sagen: „Das ist die Renaissance, die Wiedergeburt, des italienischen Fußballs, der italienische Fußball wird noch viele Jahre lang an der Spitze stehen“. Und ich denke, es fühlt sich ein bisschen wie ein Zufall an. Wo stehen Sie in dieser Debatte?

Patrick Kluivert:

Zunächst einmal sind die drei Teams nicht umsonst in der Endrunde. Das bedeutet, dass sie es verdient haben, dort zu sein. Jeder kennt das „Catenaccio“ - das Verteidigungsspiel, bei dem man nicht so viel Offensivspiel zu sehen bekommt. Das ist wahr. Das haben wir gesehen. Wir haben es im Finale der Europa League gesehen. Roma spielte eher defensiv. Aber wissen Sie, mit Dybala im Sturm, mit Abraham, der ein Tor in jeder Art von Situation schießen kann und natürlich wie Paulo gespielt hat. Vielleicht geht es hier um das System, aber dieses System kann auch sehr offensiv sein. Ich würde also nicht sagen, dass das die Linie in diesem System ist. Wie ich aber bereits erwähnte, sie haben drei große Vereine in drei verschiedenen Endspielen in Europa. Es könnte also sein, dass sie aufwachen und im nächsten Jahr wieder mit dabei sind. Aber ich habe auch meine Zweifel, genau wie Sie.

Guillem Balagué:

Ich wollte meinen Standpunkt ein wenig verteidigen, denn das gehört auch zur nächsten Frage. Es ist klar, dass die besten Spieler der Serie A nicht so viel verdienen, wie sie in der Premier League verdienen würden, und sie werden das Interesse der Vereine in der Premier League wecken. Es werden also Talente verschwinden, was diese Teams ein wenig schwächt. Vielleicht war es einfach eine gute Kombination aus guten Spielern und guten Managern und guten Kampagnen und wettbewerbsfähigen Teams, die sehr gut strukturiert sind. Das alles passiert gleichzeitig, weil der europäische Fußball deutlich fühlbar immer berechenbarer wird und Ajax, Club Brügge, Anderlecht, Celtic und die Rangers in der Champions League nicht an die Spitze kommen. Ist das etwas, das wir ändern müssen, oder ist das so, wie es sein soll, ausreichend?

Patrick Kluivert:

Nun, ich denke, dass die von Ihnen erwähnten Vereine - Ajax, Club Brugge usw. - sicherlich nicht mit dem Geld, das in der Premier League verfügbar ist, mithalten können. Italien hat auch spezielle Spieler, und wie Sie sagten, wenn diese Spieler weggehen, werden sich die Top-Spieler nach neuen Herausforderungen umsehen, wahrscheinlich bei einem größeren Verein, denn das ist es, was die größeren Vereine suchen. Sie schauen sich die besten Spieler der Mannschaften an, die im Finale stehen und die entscheidenden Spiele für die Mannschaften bestreiten. Ja, und ich denke, dass die Mannschaften schwächer werden, wenn die Top-Spieler der italienischen oder niederländischen Vereine gehen. Die anderen Mannschaften, die diese Spieler übernehmen, werden stärker, und das ist ein geschlossener Kreis. Wenn Top-Spieler nicht das bezahlt bekommen, worauf sie hofften, und sie in einem Spitzenteam in einem anderen Land mehr verdienen können, werden sie sich entscheiden zu gehen.

Guillem Balagué:

Apropos Spieler: Glauben Sie, dass nach dem, ich wollte sagen, Jahrzehnt, aber ich glaube, es waren etwa 15 Jahre, von Cristiano Ronaldo, Messi, das nächste Jahrzehnt Haaland, Mbappé, Vinicius gehören wird? Das sind die drei, die um den Ballon d'Or kämpfen werden?

Patrick Kluivert:

Nun, einer von ihnen wird sicher den Ballon d'Or bekommen. Diese drei Spieler diktieren im Moment den europäischen Fußball, auch in ihren Nationalmannschaften Sie sind herrausragend. Sie sind erstaunlich. Ja, diese drei Spieler werden die Pioniere der nächsten Generation sein. Aber es wird bald ein weiterer Spieler zu ihnen stoßen.

Guillem Balagué:

Wie sieht es mit neuen Talenten im Fußball aus? Wir erwähnten Pedri, Jude Bellingham, Kwaracchelia, die Sie ebenfalls erwähnten, Musiala, Bukayo Saka... Auf wen freuen Sie sich? Wie wäre es mit Justin Kluivert?

Patrick Kluivert:

Oh, mein Sohn ist ein guter Spieler. Leider war er vor ein paar Wochen verletzt. Aber jetzt denke ich, wenn er spielt, lässt er sein Team vertikaler spielen. Er ist sehr beweglich und schießt Tore. Und dann gibt es natürlich noch die neuen Talente, Bellingham, wie ich schon sagte, Bukayo Saka. Aber für mich ist Musiala einer der fantastischen Spieler. Ich mag diesen Spieler sehr, wie er es schafft, sich aus Situationen zu befreien, in denen die Dinge schwierig werden. Er ist ein sehr guter Spieler, den man in der nächsten Saison im Auge behalten sollte, denn in der nächsten Saison wird er mit Sicherheit wie in diesem Jahr in der ersten Mannschaft spielen. Obwohl er noch recht jung ist, halte ich ihn für einen fantastischen Spieler.

Guillem Balagué:

Patrick, es war wie immer ein Vergnügen, mit Ihnen zu reden. Vielen Dank.

Patrick Kluivert:

Herzlichen Dank an alle.

Vielen Dank an unseren Botschafter Patrick Kluivert für dieses Interview und an unseren Partner bet365, bei dem Sie durch den bet365 Angebotscode fantastische Angebote erhalten können .

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